Letzte Woche kam Facebook wiedermal wegen seinem Datenschutz in die Kritik. Konkret hat der deutsche Jura-Student Max Schrems von Facebook die Herausgabe seiner persönlichen Daten gefordert. Darauf erhielt er eine PDF-Datei mit über 1200 A4-Seiten, in welchen alle seine Aktivitäten der letzten drei Jahren protokolliert sind. Darunter sind auch Informationen, welche Max eigentlich gelöscht hatte. Genau diesen Punkt prangert er an und startet sogar eine Initiative mit dem schlägkräftigen Namen „Europe vs. Facebook„. Damit will er Facebook zu mehr Transparenz zwingen.

Klar, Datenschutz ist wichtig. Aber jeder, der sich im Internet im allgemeinen und auf Facebook im speziellen bewegt, soll sich diese zwei einfachen Fragen stellen:

• Warum ist Facebook gratis?
• Womit verdient Facebook sein Geld?

Wir alle wissen, im Leben ist nichts, aber auch gar nichts gratis. Selbst Gott verlangt für seine Gnaden Opfer. Warum zum Henker gehen dann alle Leute davon aus, dass Facebook, Google etc. ihre Dienste tatsächlich aus reiner Nächstenliebe kostenlos zur Verfügung stellen?

Klar müssen wir dafür kein Geld bezahlen. Dafür geben wir ihnen unsere Daten preis und stellen unsere Zeit zur Verfügung. Dank all den persönlichen Daten (auch den gelöschten) kann der Anbieter ein detailliertes Profil des Benutzers erstellen. Dieses wird gebraucht, um perfekt auf uns abgestimmte Werbung aufzuschalten. Je mehr Zeit wir auf diesen Plattformen verbringen, desto mehr und bessere Werbung kann uns angezeigt werden. Das ist der Handel, den wir als Benutzer mit dem Betreiber eingehen.

Der einzige Ausweg wäre, dass Facebook einen kostenpflichtigen Zugang anbietet. Dieser kostet soviel, wie Facebook an jedem von uns durch Werbung verdient. Dafür werden nur die Daten gespeichert, die minimal nötig sind.
Erst wer bereit wäre, einen solchen Opulus zu entrichten, darf einen zurückhaltenden Umgang mit seinen Daten erwarten.

Und schliesslich bleibt eines nicht zu vergessen: Die Teilnahme an Facebook ist freiwillig.