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Praktizierender Zyniker und Freidenker

Dan Brown: The Lost Symbol

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Dieses Wochenende habe ich das neuste Buch vom Erfolgsauto Dan Brown fertig gelesen. Meine Meinung zu The Lost Symbol (oder auf Deutsch Das verlorene Symbol) möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Damit bei einer zukünftigen Verfilmung wieder auf den bekannten und bereits bestens eingeführten Schauspieler Tom Hanks zurückgegriffen werden kann, spielt auch im neusten Roman der Symbolologe Robert Langdon die Hauptrolle. Nach den Illuminati, Opus Dei und den Tempelrittern ist er nun den Geheimnissen der Freimaurer auf die Spur. Langdon wird nach Washington eingeladen, um für seinen guten Freund Peter Solomon einen Vortrag im Capitol zu halten. Dort wird er allerdings nicht von einer Menge interessierte Zuhörer erwartet, sondern von einer abgetrennte Hand, welche sich als Solomons herausstellt. Um seinem Freund zu Helfen, muss Langdon das grosse Geheimnis der Freimaurer lüften, einem tätowierten Bösewicht aus dem Weg gehen und sich mit der CIA rumschlagen.

The Lost Symbol liefert wie von Dan Brown gewohnt Hochspannung, die einem das Buch fast nicht mehr weglegen lässt. Dies wird nicht zuletzt mit einem simplen Trick erreicht: Jedes Kapitel ist im Schnitt nur zwischen drei und vier Seiten lang und endet konsequent mit einem offenen Ende, welches den Leser zum weiterblättern zwingt. Natürlich nimmt das nächste Kapitel einen anderen Handlungsstrang auf, welcher ebenfalls einige Seiten zuvor offen unterbrochen wurde.

Das Ende lässt aus meine Sicht zu wünschen übrig. Am besten legt man das Buch nach dem Kapitel 124 weg. Damit könnte ich das Buch jedem empfehlen, welcher sich gerne von der Handlung fesseln lässt. Also genau das richtige für einen schönen Winterabend vor dem Cheminée.

Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte hier aufhören. Für alle anderen gehe ich noch kurz darauf ein, was mir im speziellen nicht gefallen hat.

Das zentrale Element ist die Suche nach dem legendären Geheimnis der Freimaurer. Dieses wird seit Jahren bestens gehütet und wird durch mehrere Rätsel geschützt, welche nur von wenigen gelüftet werden können. Enthüllt und der Öffentlichkeit preis gegeben würde sich die Menschheit grundlegend verändern. Nach über 500 Seiten wird der Leser endlich erleuchtet: Das Geheimnis der Freimaurer ist eine Bibel im Grundstein des Capitols. Bitte, eine Bibel?!? Natürlich wird erläutert, dass in der Bibel viel mehr geschrieben steht, als man offensichtlich sieht. Aber eine Bibel kann ich in jeder Buchhandlung kaufen, dafür muss man nicht erst eine Pyramide entschlüsseln und durch halb Washington reisen. Ich bin enttäuscht.

Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die Person Katherine Solomon, welche Robert Langdon zum Teil begleitet. Einen nicht unwesentlichen Teil des Buches wird dazu benutzt, dem Leser die Forschungen von Katherine näher zu bringen. Auch ihre Erkenntnisse sollen die Welt grundlegend verändern. Aber bis am Schluss ist nicht klar, was sie nun wirklich herausgefunden hat. Eigentlich ist dieser Subplot absolut irrelevant und bringt die Geschichte nie wesentlich weiter.

Zuletzt noch das Kapitel 127. Ich stelle mir seine Entstehung wie folgt vor: Dan Brown hört per Zufall von der Skulptur Kryptos vor dem CIA-Hauptquartier. Er denkt, Wow, das ist doch mal eine interessante Sache! Leider wusste er nicht genau, wie man Kryptos in die Geschichte einbinden sollte. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und Kapitel 127 war geschrieben. Es scheint, als ging es Mr. Brown nur darum, noch ein weiteres Mysterium in das Buch zu bringen, leider absolut ohne Bezug zum ganzen Rest. Schade.

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