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Praktizierender Zyniker und Freidenker

Generische Team-Namen und ihre Folgen

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Mein Scrum-Team trägt den Namen Phoenix. Noch selten hat ein so kleiner Entscheid zu so vielen Fragen und Unverständnis geführt. Zeit also, hier etwas Klarheit zu schaffen.

Wie kam es dazu?

Wie schon berichtet bin ich dran, zwei Scrum-Team zu einem zusammenzuführen. Diese hiessen FIN (von Finanzen) und SAV (von Service Après Ventes). Schnell war klar, dass das neue Team einen Namen braucht, z.B. um im Jira die Features und Bugs zuordnen zu können. Also schlug ich an einer Retro den (wenig kreativen) Namen „FinSAV“ vor. Natürlich wurde darauf vom ehemaligen SAV-Team der Gegenvorschlag „SAVFin“ eingeworfen. Aus der weiteren Diskussion kam die Idee eines generischen Namens.
Also sammelten wir während einer Woche kreative Namen an einem Whiteboard und stimmten anschliessend darüber ab. Und das Resultat war Phoenix.

Was bringt es?


Es gibt verschiedene gute Gründe für einen generischen Namen:

  1. Es hilft der Team-Bildung. Man kann sich deutlich besser mit „Phoenix“ identifzieren als mit einem fachlichen Namen wie „FinSAV“. Dies kann man mit Logos, Hintergrundbilder oder einer gemeinsamen Intranet-Seite sehr gut weiter ausbauen.
  2. Es hilft, die beiden Team zusammenzuführen. Wären die alten Team-Namen weiter geblieben, gab es stehts diese subtile Trennung.
  3. Irgendwann werden wir hoffentlich ein so gutes Team sein, dass wir in jedem fachlichen Bereich brillieren können. Gebt uns irgendeine Aufgabe, und wir werden diese erfolgreich umsetzten! Wenn aber schon der Team-Name die eigenen Grenzen aufzeigt, kann man das vergessen.

Was spricht dagegen?

Aus meinem Umfeld wurden zwei kritische Voten häufig geäussert. Die einen beklagen, dass Aussenstehende nicht mehr wissen, was mein Team genau macht. In der Praxis ist das aber kein Problem. Wer wirklich mit uns zu tun hat, weiss schnell wer war macht. Zudem hatten schon vorher die meisten Teams kryptische Abkürzungen wie „CPR“ oder „VM/BM“, was einem auch nicht weiterhilft. Sollte es wirklich ein Problem geben kann ein knackige Grafik mit der Projektstruktur weiterhelfen, um z.B. neue Mitarbeiter einzuführen.

Die zweite Gruppe von Kritiker fanden es einfach „kindisch“, „unprofessionell“ oder „Zeitverschwendung“. Aus meiner Sicht darf aber die Arbeit auch Spass machen und selbst bei einem Staatsbetrieb muss nicht immer alles Bierernst sein. Gerade in der agile Software-Entwicklung muss man auch mal die bestehenden Grenzen aufbrechen. Und wenn selbst so etwas triviales wie ein Team-Name nicht möglich ist, weiss ich auch nicht mehr weiter.

Fazit

Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, dass unser Team Phoenix heisst. Es war eine sehr kleine Anpassung, welchem dem Team aber sowohl kurz- wie hoffentlich auch langfristig helfen kann.

Wer es auch machen will: Habt Mut und lasst euch von kritischen Kleingeister nicht irritieren.

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